¶ German RepRap X350
Mitstreiter zum Neubau gesucht.
Alles muss raus
neuer Extruder, neues Hotend, neue Elektronik.
Aber die Mechanik ist gut.
Druckbett ist zwar leicht verzogen aber ev. bekommt man das mit Klebespray in den Griff.
¶ Einleitung
Wir haben vom Munich Makerlab deren “ausgemusterten” GRR X350 bekommen. Das Gerät ist ein FFM Drucker mit geschlossenem Bauraum und einem direkt-extruder Druckkopf. Es ist grundsätzlich möglich das Gerät auf einen Dual-Extruder umzubauen/ aufzuwerten. Wenn er zu 100% läuft können wir das mal angehen.
Im Drucker ist ein Pi3 verbaut, auf dem Octoprint als Druckserver läuft.
¶ Anleitung
¶ Inbetriebnahme
Am Drucker hinten befindet sich der Netzschalter. Dieser schaltet sowohl Drucker als auch den eingebauten Pi3 ein. Nach kurzer Zeit sind beide Geräte hochgefahren und Octoprint ist im internen Netz über Browser zu erreichen. IP: 192.168.1.1
Octopi: Octopi
Nutzername: user
Passwort: makerspace
Nutzername: admin
Passwort: ma$ter
Sollte der Drucker nicht verbunden sein, einmal auf “Verbinden” klicken.
Hinweis: Es kann notwendig sein, den Pi nochmal neu zu starten, falls er sich nicht mit dem Drucker verbindet. (rechts oben auf das Power-Symbol klicken und “Neustart” auswählen.
¶ Nivellieren
Der Drucker sollte grundsätzlich nivelliert sein. Wenn er nicht durch die Gegend getragen wird verstellt sich da normalerweise auch nichts. Für den Fall, dass etwas korrigiert werden muss:
- Druckbett aufheizen (60°)
- Z-Achse auf Null-Position fahren.
- Stepper deaktivieren
- Mit Papier oder Messlehre (0,1mm) den Abstand zwischen Druckkopf und Druckbett gleichmäßig an verschiedenen Positionen einstellen. Sinnvollerweise über den drei Schrauben.
¶ Filament einlegen/wechseln/entnehmen
Die Spule mit dem Filament wird auf der Rückseite des Druckers auf den Spulenhalter gehängt (von hinten gesehen der rechte, Spule wickelt im Uhrzeigersinn ab) und das Filament über die Filamentführung bis zum Extruder vorgeschoben.
¶ Über Octroprint (bevorzugt)
Über die Weboberfläche “Temperature” den Extruder entsprechend für das Filament vorheizen. Es sind Einstellungen für PLA, ABS und PETG vorhanden
Unter “Control” bzw. “Steuerung” kann Filament Extrudiert oder Retracted werden. Da vom oberen Ende des Extruders bis zur Nozzle ca. 80..100 mm sind, muss die entsprechende Länge in einem oder mehreren Schritten eingestellt werden!
Zur Entnahme: Erst mit Octoprint rückwärts fahren bis der Extruder das Filament nicht mehr bewegt, dann vorsichtig herausziehen.
¶ Am Gerät
- Den Extruder über das Bedienpanel aufheizen: Bedienknopf drücken —> “Extruder” —> “Temp.1”
- Menü: “Position” —> “Extr. Position”
- Mit dem Uhrzeigersinn zieht Filament ein, gegen den Uhrzeigersinn wirft aus.
Zum Wechseln von Filament den Extruder auf die höhere Temperatur aufheizen (also beim Wechseln zwischen PLA und ABS auf ABS Temperatur aufheizen).
¶ Slicen
Auf dem Laptop ist Prusaslicer installiert, und auch ein Profil für unseren Drucker angelegt. Bitte nicht an den Druckereinstellungen herumspielen, lediglich die Filamentparameter gem. eures Filaments anpassen. (vor allem die Temperaturen).
Die zu druckenden Objekte werden einfach hinzugefügt und entsprechend auf dem Druckbett positioniert. Anschließend das korrekte Filament auswählen, damit die Temperaturen passen und “slicen” klicken. Wenn Euch das geslicte Objekt zusagt, kann direkt aus dem Slicer an den Drucker übergeben werden und der Druck wird gestartet.
Hierzu in der rechten unteren Ecke auf das G mit Pfeil klicken und dann “hochladen und drucken” auswählen. Bitte beim Drucken vor den Objektnamen Euren Namen als Ordnernamen gefolgt von einem “/” angeben, damit wir die Objekt halbwegs sortiert auf dem Drucker haben. Die Ordner werden, wenn noch nicht vorhanden automatisch angelegt.
Natürlich ist es auch möglich andere Slicer wie z.B. Cura zu nutzen. Hierzu müssten aber die entsprechende Druckerprofile dort angelegt werden.
Am einfachsten ist es den Druck wie oben beschrieben, direkt aus dem Slicer des Makerspace-Laptops zu starten. Sollte das nicht gewünscht sein, oder der Druck wiederholt werden, etc. ist es möglich dies auch aus Octoprint heraus zu tun. Dazu das Objekt auswählen und auf das Druckersymbol klicken.
Während des Druckes kann über Octoprint überwacht und ggf. angepasst werden.
Der Druck kann aus Octoprint heraus auch pausiert und ggf. abgebrochen werden. Hierzu einfach auf die entsprechenden Knöpfe klicken. Sollte während des Aufheizvorgangs abgebrochen werden, muss scheinbar am Drucker noch manuell das Aufheizen abgebrochen werden, sonst hängt er bis fertig aufgewärmt ist bei “breche ab”. Dazu
- Bedienknopf drücken —> “Quicksettings” —> “Cooldown”
¶ Nach dem Drucken
Octopi fährt die Temperatur selbstständig herunter.
Druckobjekt erst entfernen wenn das Druckbett um ca. 30° abgekühlt ist.
Filament entfernen (s.o.) - eventuell dazu wieder Hotend aufheizen.
ggf. Druckbett abwischen (mit Isopropanol)
Octopi herunterfahren (rechte obere Ecke - Powersymbol) —> Wichtig damit das Dateisystem nicht kaputt geht. (Geht leider im Augenblick nur als “admin” und nicht als “user”)
Drucker ausschalten
Sonstiges
- Unter “Control” bzw. “Steuerung” kann der Gehäuselüfter gesteuert werden. Alternativ im Terminal mit den G-Codes “M806” (einschalten) und “M807” (ausschalten)
¶ Raspi neu aufsetzen nach nicht behebbarem Systemfehler
Sollte das Raspi-System defekt sein und eine Reparatur fehlschlägt, muss ein neues System aufgesetzt werden.
Der Raspi ist auf der linken Seite des Druckers verbaut. Linke Seitenwand des X350 abnehmen.
Der Raspi ist in der Mitte Links zu finden. Die SD-Karte ist auf der rechten Seite des Raspi. Kann mit einer Pinzette getauscht werden.
(Neue) SD-Karte mit dem entpackten Image (wird im Dateibereich noch hochgeladen) mittels des Tools Win32DiskImager bespielen.
Neue SD-Karte einstecken und den Drucker einschalten.
Aktueller Stand der Sicherung enthält Octoprint und ist mit den bekannten Logins für admin und user konfiguriert.
Passwort für den Linux-User “pi” ist napple!
¶ Todo
Der verbaute Pi3 meldete immer “undervoltage” —> Scheint erledigt. Das interne Powersupply wurde eingestellt. Gelegentlich taucht zu Beginn einmal die Meldung in Octopi auf, die kann aber weggeklickt werden, bzw. nach einem reboot ist sie weg. Noch beobachten.Ist leider immer noch so,- Der Drucker ist noch nicht zu 100% kalibriert - Flowrate wahrscheinlich noch nicht optimal eingestellt. Drucke sind aber durchaus in guter Qualität möglich.
Die Gehäuseventilatoren lassen sich noch nicht ansteuern. Sie sind am Controller angeschlossen und sollten daher eigentlich über GCODE kontrolliert werden können. Möglicherweise geht es über M806 und M807. —> PrüfenKamera muss noch montiert werden —> Vorschlag ist vorne links damit sie diagonal über das Druckbett schaut. Da das Druckbett nach unten fährt, kann sie statisch sein und sieht immer die oberste Schicht. Möglicher Halter:https://www.thingiverse.com/thing:3162727- Sinnvollerweise versehen wir den Drucker mit einem kleinen (4’’) Touchdisplay für den Pi. Mittels Octodash lässt sich dann der Drucker wesentlich leichter Steuern als über das eingebaute Display und den Drehknopf: OctoDash (unchartedbull.github.io)
- Anpassen der Pause / Abbruch-Skripts in Octoprint, damit der Druckkopf aus dem Druck fährt.
- Falls jemand Cura nutzen möchte, müssen die Drucker Einstellungen entsprechend übertragen werden.
Technische Daten zur Reparatur / Service
Mainboard: Verbaut ist in dem Rechner ein Megatronics V3 Mainboard (https://reprap.org/wiki/Megatronics_3.0), mit einem ATMEGA256 als Prozessor. Den Typ der Schrittmotortreiber konnte noch nicht eindeutig identifiziert werden (2 Potentiometer gibt es nur bei RAPS128 mit THB6128). Jumper deuten auf diesen Typ mit 1/16 Microstepping hin, siehe https://reprap.org/wiki/RAPS128/de. Als Alternative lässt sich auch DRV8825 oder A8988 verbauen, um SW-Auswirkungen zu verhindern sollte man bei 1/16 microstepping bleiben. Haben einen defekten RAPS128 durch einen DRV8825 ausgetauscht (bei 1/16 Microstepping gleiche Jumperstellung MS1=low MS2=low MS3=high).
Extruder: Bullfrog Extruder mit direkter Montage des E3D V6 Hotends (24V Heizung). Etwas merkwürdig die Filamentzuführung: Hier endet der Schlauch oben schon vor dem Extruder und die Schlauchkupplung ist in einem Plastikteil verschraubt. Leider gibt es auch keine Möglichkeit, beim Extruder das Filament zu lösen oder zu sehen, ob der Extruder vernünftig arbeitet - man muss dazu den kompletten Schlitten mit Extruder und Hotend zerlegen. Das Hotend mitsamt Kühler klemmt im Extruder und lässt ich nur bei abgeschraubten Extruder abnehmen.
Schrittmotor: Beim Extruder wurde ein Stepper der Fa. Moons Stepping Motor Type 17HD6039-04N verbaut (Phasen auf 1-3 und 4-6!), Baujahr 2014 (Nema 17, mit 48,3 mm Länge, vermutlich 0,4A / 22Ohm). Die anderen Achsen scheinen andere Steppermotoren zu haben.German RepRap X250